Digitale Transformation: Effizienzgewinn in der Corporate Compliance

Das Thema der Digitalisierung ist in aller Munde und es gibt Beispiele, die jedermann plausibel und leicht nachvollziehbar erscheinen. Interessanterweise ist im Bereich der Corporate Compliance der Fall häufig anders gelagert.

Während Banken und Versicherungen durch den regulatorischen Druck kontinuierlich zur adäquaten Digitalisierung ihrer Compliance-Prozesse gezwungen werden, ist es außerhalb dieser Branchen selten möglich, erweiterte Aufmerksamkeit der Geschäftsführung für Digitalisierungsvorhaben in der Corporate Compliance zu gewinnen. Dieses mag zum einen an dem Thema Compliance selbst liegen, da diese ja immer die „Kontrolle & Sanktion“ in sich trägt, die nicht für jedermann positiv belegt sein mögen. Andererseits wird häufig unterstellt, dass die Aufgaben der Compliance-Organisationen nur schwer zu digitalisieren seien.

Die Logik ist im Einzelfall nicht vollständig von der Hand zu weisen ist, da eine Vielzahl von Beteiligten aus allen internen Abteilungen des Unternehmens, externer Beratung, Wirtschaftsprüfung sowie Aufsichtsorganen in einem integrierten Prozess eingefangen werden müssen.

Corporate Compliance – Projekte betreffen naturgemäß das Unternehmen als Ganzes. Der Gedanke, dieses „lieber mit manuellen Prozessen“ zu machen erscheint deshalb zu mindestens nachvollziehbar. Aus diesem Grund enden Compliance-Projekte gefühlt in einer unfassbaren Menge von Dokumenten und Teilergebnissen die von außen betrachtet zwar die (regulatorischen) Bedingungen erfüllen, faktisch aber nur geringen Nutzen für die Organisation erzielen.

Verbesserung mittels Digitalisierung?

Über die Effizienz klassisch gesteuerter Corporate Compliance Vorhaben kann man sicher nachdenken. Hier bieten sich auch eine Vielzahl an Fach-Lösungen am Markt zur direkten Integration an. Die Praxis hat aber gezeigt, dass der Ringschluss aus 4 Elementen ausschlaggebend für den Erfolg eines unternehmensweiten Compliance – Vorhabens ist, sei es eine zu integrierende Fach-Lösung oder eine individuelle Maßnahme. Digitalisierungsvorhaben müssen deshalb insbesondere in der Compliance die folgenden Steuerungselemente fokussieren um die gewünschte Wirkung zu erzielen:

  • Commitment-Prozess
  • Projekt-Management
  • Change-Management
  • Prozessual fachliches Verständnis

Zentrale „digitale“ Steuerung

Erfolg stellt sich erfahrungsgemäß dann ein, wenn jedes der vier Elemente in jedem Unternehmensbereich mindestens als ausreichend bewertet werden kann. Das (digitale) Einholen des Commitments wird häufig unterlassen, da es methodisch eher einer mentalen Steuerung unterliegt. Mittels geeigneter Digitalisierungsansätze kann aber grade hier ein wichtiges Erfolgskriterium für Compliance – Steuerungen gehoben werden.

Das fachlich prozessuale Verständnis sei hier übrigens explizit zuletzt genannt, dann Fachlösungen für Volumenarbeit zu implementieren ist nicht die vorrangige Aufgabe der Corporate Compliance. Vielmehr liegt der mögliche Effizienzgewinn durch die Digitalisierung vor allem in den individuellen Anforderungen an das Unternehmen.

Wenn Digitalisierung nach diesen Gesichtspunkten erfolgt, erlangen die Compliance Organisationen sehr schnell zeitliche Freiräume und erweiterte Handlungsfähigkeit. Der gesetzte Focus der Digitalisierung in Corporate Compliance Organisationen führt zu den erwarteten Effizienz- und Effektivitätsgewinnen.

 

Ihr Ansprechpartner zum Thema:
Lars Gentara, lars.gentara@arkasys.de